Foto Information

Professional Foto Infos

AllgemeinKameratechnik

Fotopraxis: Bewusstes Verwackeln

Bewusst verwackeltes Fotografieren bringt oft eine ungeahnte Ästhetik hervor. So Menschen sehen Dinge grundsätzlich scharf. Es wird nie dazu kommen, dass wir irgendetwas verwackelt sehen, weil wir uns bewegen, oder den Kopf schütteln. Immer nehmen wir unsere Umgebung scharf wahr. Anders ist es beim Fotografieren. Die Lichtstrahlen, die durch das Bild, dass wir aufnehmen wollen, reflektiert werden, kommen als Lichtpunkte auf den Film (bei einer Analogkamera) oder eines Bildes wird bestimmt durch die Brennweite, die Blendenöffnung und die Entfernung zum jeweiligen Motiv. Der Verschluss steuert die Bewegungsschärfe. So kann z.B. eine kurz gewählte Verschlusszeit Bewegungsabläufe einfrieren. In der Sportfotografie ist das eine wichtige Technik. Eine lange Verschlusszeit wiederum lässt Bewegungsunschärfe entstehen. Diesen Effekt kann mit bewusstem Verwackeln herstellen. Ein gemütlich fahrender Radfahrer erscheint, wenn man ihn mit langer Belichtungszeit aufnimmt auf dem Bild als verwischt und erreicht so den Effekt als sei dieser Radfahrer in diesem Moment rasend schnell unterwegs gewesen. Noch längere Belichtungszeiten erwirken, dass sich die Wirklichkeit fast aufzulösen beginnt. Bewegte Objekte während einer langen Belichtungszeit verschwinden oder hinterlassen unwirklich erscheinende Spuren.