Vollformatsensor in der Digitalfotografie
Der Vollformatsensor ist ein elektronischer Bildsensor, dessen Bildformat 3:2 entspricht, also genau dem Format des Kleinbildfilms. Bei Digitalkameras mit einem Vollformatsensor können Objektive für analoge Kameras des gleichen Systems ohne Berücksichtigung eines Formatfaktors verwendet werden. Der Bildwinkel bleibt identisch. Bei Kamerasystemen außerhalb des Kleinbildsektors ist der Begriff Vollformatsensor nicht gebräuchlich. Das Kleinbildformat hatte sich bei analogen Kameras über Jahrzehnte in vielen Bereichen – professionelle Fotografie oder Amateurfotografie – als Quasistandard etabliert und war bei der Entwicklung digitaler Spiegelreflexkameras die Basis.
Vollformatsensoren sind im Vergleich zu kleineren Sensoren wesentlich teurer. Sie lassen bei Verwendung von Wechselobjektiven, die nicht für Sensoren von Digitalkameras optimiert sind, eventuelle Schwächen der Objektive am Rand stärker hervortreten, während diese ausgeblendet werden, wenn man Vollformat-Objektive an kleineren Sensoren betreibt.
Das Signal-Rausch-Verhältnis eines Sensors, also das Intensitätsverhältnis des Bildsignals zum in der Regel störenden Bildrauschen, wird einerseits bedingt durch elektrotechnische bzw. festkörperphysikalische Merkmale des Sensors, andererseits durch die auf die einzelnen Pixel einfallende Lichtmenge verringert. Je größer diese Lichtmenge ist, desto besser ist das Signal-Rausch-Verhältnis bei gleichbleibender Rauschamplitude. Ein Vollformatsensor kann in vielen Fällen bei gleicher Gesamtpixelzahl und größerer Sensorfläche eine größere Lichtmenge als ein kleinerer Sensor erhalten. Möchte man den gleichen Bildwinkel erfassen, so muss man den Vollformatsensor durch ein Objektiv mit längerer Brennweite belichten. Man kann hier zwischen Objektiven mit gleicher Lichtstärke oder Objektiven mit gleicher Öffnung entscheiden.
Verwendet man Objektive mit gleicher Lichtstärke, so fällt bei einem Vollformatchip aufgrund der größeren Brennweite auch eine höhere Lichtmenge auf den Sensor. Diese Lichtmenge verteilt sich jedoch auf eine größere Sensorfläche, so dass die Intensität gleich bleibt. Ist die Gesamtpixelzahl gleich, so bekommt auch jeder einzelne Pixel des Sensors eine größere Lichtmenge.